2020 Arnulfsteg

Arnulfsteg

Auftraggeber
Landeshauptstadt München

Architektur
Lang Hugger Rampp, München

Bauingenieure
SSF Ingenieure, München

Elektroplanung
Rücker + Schindele Beratende Ingenieure Gmb

Projektsteuerung (Terminplanung, Elektro + Licht)
baustein, München

Landschaftsplanung
Realgrün Landschaftsarchitekten, München

Fotos
Christoph Mittermüller

Fertigstellung
2020

Projektteam DAY & LIGHT
Frank Vetter
Regine Oel
Florian Kempe

Auszeichnungen
Der Deutsche Lichtdesignpreis 2022 – Kategorie Außenbeleuchtung / Öffentliche Bereiche

Brückenschlag zwischen Schlichtheit und Eleganz

Münchner Fuß- und Radfahrer sind nicht mehr auf die dicht befahrenen Brücken Donnersberger- und Hackerbrücke angewiesen und können nun stressfrei den gigantischen Gleiskörper mit 37 Bahngleisen vor den Toren des Hauptbahnhofes überqueren.

Das Trägersystem der Brücke ist kombiniert mit einem Fachwerk, dessen Ober- und Untergurt über einen Knickpunkt in einer einzigen fließenden Bewegung über die gesamte Brückenlänge ihre Neigung verändern, von Anfang zur Mitte langsam nach Außen und zum Ende wieder nach innen klappend, bei gleichbleibender Gesamthöhe der Träger.
Die Brücke vereint damit durch gekonnte Präzision das statisch erforderliche Tragkonstrukt mit einem Schwung in einer eleganten Geste, die sich – ganz im Sinne Münchens Stadtgestaltung – dezent im Stadtgefüge integriert.
Genau diese schlichte Eleganz greift die Beleuchtung auf und macht Form und Raum spürbar, ohne applizierte Lichtgrafiken oder auffällige Leuchtenkörper. Die Ausrichtung des Lichtbandes entlang der oberen Trägerkante bleibt über die gesamte Länge gleich, während die Fläche des Obergurtes zur Brückenmitte sanft nach Außen schwingt und der Untergurt allmählich mehr Lichtauftrittsfläche bietet. So wird der elegante Schwung der Träger subtil wahrnehmbar.

Der Weg über Rampen und Träger ist lang. Deshalb war es wichtig, einen interessanten und angstfreien Raum zu schaffen. Durch die beleuchteten Raumbegrenzungsflächen entsteht ein abgeschlossener und geschützter Raum, während sich die Fenster für den Ausblick nach außen langsam zur Brückenmitte öffnen. Die dadurch entstehenden inoffiziellen Sitzgelegenheiten entsteht eine Aufenthaltsqualität, die den Aussichtsbänkchen auf den Bögen der Hackerbrücke während der Sonnenuntergänge den Rang abläuft.

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