Auftraggeber
Stadt Traunstein
Landschaftsarchitektur
lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh
Fertigstellung
2025
Fotos
Christoph Mittermüller
Projektteam DAY & LIGHT
Frank Vetter
Thorben Hansson
In kaum mehr als einem Jahr wurde der Maxplatz in der Großen Kreisstadt Traunstein umgestaltet – eine Verwandlung, die fast einem Wunder gleicht. Einst war er kaum mehr als das Anhängsel des prächtigen Marktplatzes wahrnehmbar, geprägt durch Verkehrsflächen und Abstellraum für Autos statt durch Aufenthaltsqualität. Heute präsentiert er sich nach einem Umbau im laufenden Betrieb als verkehrsberuhigte, hochwertig gepflasterte Fläche, aufgelockert durch Grüninseln und einen reichen Baumbestand.
Den überzeugendsten Beweis für das Gelingen liefern die Bürgerinnen und Bürger selbst: Seit der Neueröffnung im Mai 2025 haben sie den Platz sofort und zahlreich angenommen – zum Essen, Trinken, Eisessen, Spielen und Flanieren, in entspannter und einladender Atmosphäre.
Diese besondere Qualität setzt sich in den Abendstunden fort – subtil und doch spürbar. Der Grund erschließt sich erst dem aufmerksamen Beobachter: Es gibt keine blendenden Lichtquellen. Stattdessen entsteht ein atmosphärisch angenehmer Raum, gegliedert durch Zonierungen, Akzente und Kontraste, die einerseits die Platzgeometrie lesbar machen und andererseits individuelle Aufenthaltsinseln schaffen.
Im Zentrum steht dabei der visuelle Komfort. Mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln wurde eine Lichttechnik (weiter-)entwickelt, die oberhalb von 60° zur Vertikalen eine vollständige Abschirmung der Lichtquellen gewährleistet. So werden Fehlstrahlungen in Anwohnerfenster, Baumkronen und die weitere Umgebung vermieden, während im Hauptwahrnehmungsfeld kaum störende Leuchtdichten auftreten. Die Linsentechnik mit Platzoptik wurden mit speziellen Abschirmungen ergänzt: Sie sorgen zugleich für eine dezente Aufweichung der Leuchtdichte am Lichtkopf, sodass kein Gleißen einzelner Lichtpunkte entsteht.
Bei der Bemessung der Lichtmenge standen Utilanz und tatsächliche Nutzung im Vordergrund: Überflüssige Strahlung zu vermeiden hatte Vorrang vor der reinen Effizienzkennzahl „Lumen pro Watt“. Das daraus resultierende bessere Adaptionsverhalten und Sehen ermöglichte eine reduzierte Gesamtbeleuchtungsstärke.
Zwischen Kiosk, Bänken und Brunnen bleibt bewusst genügend Dunkelheit erhalten, sodass sich eigene kleine Lichtinseln bilden. Durch Unterleuchtung entstehen so intime Zonen, die ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität schaffen.
Tagsüber erobern Kinder die Wasserfontänen, abends kommt ein farbiges Lichtspiel hinzu – ein Magnet für größere Kinder und Zuschauer, die sich um dieses besondere Highlight versammeln.